giovedì, aprile 30, 2009

Die Windmühlen (z.ü.)

Skrupellos
wachsen die Bürotürme
in immer tiefere Abgründe
der Gier und der Kälte
hinunter,
gnadenlos
verdrängt der Wettbewerb
die menschliche Kondition
aus allen Entscheidungsprozessen,
manipulativ
überstülpt die Hochglanzoptik
von oben
die Probleme der Menschen,
ausgeblendet wird die Wirklichkeit
und konkret bleibt nur
der Wirtschaftsabschluss.

Menschen,
die wie Produkte
ihren Marktwert zu steigern versuchen,
denn nur Gewinner
kennt das System;
Menschen,
dankbar für jeden Funken Konsum;
denn ausgebrannt
die Ruinen der Nachhaltigkeit;
und Menschen,
in einem Morast
aus Elend, Verwahrlosung und Ausgrenzung
versinkend;
Verlierer der Rationalisierung,
der Verdrängung und der Kürzungen

Leben,
um einen ökonomischen Nutzen zu erbringen,
einen Mehrwert zu produzieren,
ein Zweck für die Elite zu sein;
Leben
im Namen der Ausbeutung, des Geldes
und der Unterdrückung;
ach ja, man sagt dazu
im Namen des Fortschritt;
Leben
in substanzlosen Formen
in zu kulturellen Notstandsgebieten
erklärten Sonderwirtschaftszonen;
Leben,
reduziert auf Mitläufertum,
Anbiederung und Unterordnung.

Ablehnen
ein nützlicher Idiot,
eine Handelsware, ein Stück Fleisch,
eine Nutte, ein Sklave
zu sein;
resignierend
vor der schweigenden Mehrheit,
glücklich
in ihrem seelenlosen Materialismus,
verachtend
die Werte und Ideale einer Gesellschaft,
welche sich auf Aktienfonds und Gewinnbeteiligungen
reduziert;
sich auflehnend
gegen den Fürst
und somit allen Knechten,
kämpfend
gegen die Natur des Menschen,
der Verkommenheit;
kämpfend gegen Windmühlen.

mercoledì, aprile 29, 2009

Otto Normalverbraucher im Wunderland (z.ü.)

Ein Werbespot,
der niemals endet;
Models, neu aus der Schönheitsklinik,
Männer, fit wie ein Männermagazin,
Kinder, perfekt aus der Retorte,
klinisch rein der Sand, der Strand,
die Wellen und das Leben;
eine Werbe-Jingle,
welche das Ohr
nicht mehr verlässt;
eine kurze Werbeunterbrechung,
um das Konsumverhalten
in den nächsten Supermarkt zu lenken;
zufriedene Produkte,
glückliche Märkte,
zugekokste Verkaufsstatistiken;
bis auf Widerspruch
bleibt der Markt ungesättigt;
ein Firmenslogan,
welcher Teil der Populärkultur wird,
differenzierte Produktpaletten,
konkurrenzlose Angebote;
Ausverkauf und Schlußverkauf;
neue Anreize
für ein erfolgreiches Rollenmodell
im gläsernen Konsumkäfig;
eine Marketingkampagne,
welche tiefenpsychologisch verführt,
ein Endverbraucher,
wie alle;
wie Otto Normalverbraucher.

martedì, aprile 28, 2009

Winterspeck

Der Genuß; das Verkosten und Degustieren;
der GourmetSchinken
und natürlich nur dass,
was besser
als das Beste ist;
Delikatessen, ausgewählte Zutaten
und im gewohnt noblen Ambiente
feine Häppchen zum Dessert;
dazu einen Lecker-Bissen
von jedem Gewissen.

Nur nicht zu viel des Guten;
Nouvelle Cuisine;
molekular und extravagant,
raffiniert und exquisit
im stilgerechten, minutiös geplanten
Ablauf,
denn nur so frohlockt der Gaumen
und schlägt der Weinkeller
auf das Gemüt,
in der Anstandsgarderobe
kann man seine blasse Noblesse
zur Schau ausstellen.

Die Spezialitäten, die exotischen Gerichte,
sensationelle Soßen, Großschwiegermutter's Rezepte,
ganzjährig
ist für die feinen Damen und Herren
das Buffet
aus tausendundeiner Nacht
geöffnet;
geschlemmt und angestoßen wird;
die Ratte in der Küche
hat Winterspeck angesetzt.

lunedì, aprile 27, 2009

Bad Bank (z.ü.)

Die Schwarzmalerei
wird
mit einer Milliarde
im Giftschrank versteckt;
abgeschrieben werden
über die ausländischen Tochtergesellschaften
die fehlenden drei Milliarden;
entlassen fünfzigtausend,
geschlossen dreißig Standorte;
zehn Milliarden Fehlbetrag
werden intransparent gemacht
und zwanzig Milliarden
in das Schuldenloch gepumpt;
auf das Firmenkonto die Vergnügungsspesen,
in den Liquidations-Fond die Beteiligungen;
vierzig Milliarden
werden kurzfristig
auf den Cayman-Inseln geparkt,
achzig Milliarden
als Entlastungsmaterial
sichergestellt;
der Aufsichtsratsvorsitzende
hat allen Grund freudestrahlend
neue Einschnitte
in Belegschaft, Strategie und Zukunft
zu verkünden;
die monatliche Ueberweisungen
auf die Konten der Verantwortlichen
wurden über Lichtenstein
schon gestern abgewickelt;
hundert Milliarden vom Staat,
um die Relevanz des System
zu unterstreichen;
zweihundert Milliarden,
frisch von der Druckerpresse,
um den Konjunkturmotor,
nicht jenen von Chrysler, GM, Ford und Opel;
wieder anspringen zu lassen
und morgen
wird die Bilanz präsentiert;
das Renditenziel ist gesichert,
die Gier auch;
schwarz sind die Zahlen,
zufrieden die Gesichter;
nur der Wirtschaftsprüfer rümpft etwas seine feine Nase;
morgen
geht es endlich wieder aufwärts
auf den Cayman-Inseln,
in Wight, Lichtenstein
und der Schweiz.

sabato, aprile 25, 2009

(z.ü.)

Auch die Schattenseiten
haben ihre lichten Momente,
ein zu wenig, ein zu viel
im falschen Augenblick
und nie;
und niemals das richtige Maß;
so vergeht und verändert sich
die Welt, man Selbst;
aber hin und wieder
leuchtet dann auch
der eine oder andere Schatten
in einem fliehenden Aufblitzen
kindlicher Fröhlichkeit;
einem zähen Ringen, erfolgreich,
um einen Moment
des inneren Frieden.

Auch in einem Scherbenhaufen
findet der eine, die andere
einen schönen Augenblick;
eine Lebendigkeit,
welche
die Schatten der Vergangenheit
verweht;
eine Kraft,
immer und immer wieder
an den Scherben sich zu schneiden
und dann doch
ein gespanntes lockerer werden,
anstrengend und kräftezehrend;
ein sanfter werden;
wie ein Wespenstich
in die gesammelte Abgestumpfheit hinein.

Auch im Unverständnis,
im Ringen mit der Welt,
dem sich auflehnen,
Ablehnung erfahrend,
um dann
am Ende des Anfang,
gehetzt und ratlos
vor sich Selbst,
im Unglück
zu stehen;
auch im Zittern, im Taumeln;
im Schwach sein;
ein Versuchen, ein Wollen;
nach einem
Atemzug von frischer Frühlingsluft;
stehenzubleiben,
in diesem haltlosen Fallen
in sein eigenes Leben hinein.

giovedì, aprile 23, 2009

....selektive Wahrnehmung....

Ich schalte den Fernseher kurz nach 20 Uhr ein und setze mich in einen Sessel; die Tagesschau im Ersten Deutschen Fernseher läuft und es geht, wie sollte es für den Exportweltmeister Deutschland anders sein, um die Wirtschaft....Exporte brechen ein, Opel kollabiert, die Bundeskanzlerin Merkel meldet sich zu Wort....usw. usf. ....nach 2-3 Berichten schalte ich auf den nächsten Sender um....dem zweiten österreichischen Staatsfernsehen.

Im ORF 2 läuft gerade meine Lieblingssendung....das Seitenblicke-Magazin (Posting: 15.01.2007)....durch das Bild irrt Alfons Mensdorff-Pouilly, frisch aus dem Gefängnis entlassen und schon in den Kreis der Erlauchten, Noblen und Superreichen zurückgekehrt....ausgiebig darf er sich über seine Gefängniserlebnisse äußern, während der "von und zu" Karl Hohenlohe mit der Gabel ein Stücken Gourmet-Leckerbissen in seinen, ausnahmsweise mal nicht sprechenden, Mund, zu manövrieren versucht....es gelingt ihm schließlich auch....wohl der Höhepunkt des investigativen Journalismus beim ORF....diesem ORF gelingt es wiedereinmal mit Steuergeldern die wirklich wichtigen Persönlichkeiten des Landes ins gute Licht zu rücken....(fehlte eigentlich nur noch der Andreas Treichl und seine Frau um das Ganze in bekanntlich objektiver Weise abzurunden)....

Ich schalte weiter und ende beim provinziellen Sender, wo die Provinz-Tagesschau ausgestrahlt wird....die Umfahrungsstraße, die Schließung einer karitativen Einrichtung....wenn man jedliches Interesse am Leben verloren hat, denke ich mir, dann ist es wohl am Besten man schaut die provinzielle Tagesschau....länger als dreißig, vierzig Sekunden kann man dass beim besten Willen nicht mitverfolgen....und nur so nebenbei....eine Bekannte hat mir vor kurzem bezüglich provinzieller Tagesschau gesagt, dass sie es in 30 Jahren noch nie erlebt hätte, dass irgendein Verantwortlicher in der Provinz für was auch immer, in dieser provinziellen Tagesschau kritisiert worden wäre....im Mittelalter war es wohl nicht viel anders....damit ist dieser Bekannten immerhin schon etwas aufgefallen (das Kritiklose), was anscheinend die allermeisten Provinzbewohner noch nie bemerkt haben und nie bemerken werden....

Ich mache etwas, was ich so gut wie nie mache....ich schalte von digitalen Empfang auf analogen Empfang um....

Erster Sender ist das erste italienische Staatsfernsehen, RAI 1; auch dort läuft die italienische Form der Tagesschau und in dem Moment wo ich auf diese Tagesschau umschalte, ist im Bild ein stehender Mann zu erkennen, welcher, seine Augen mit einer supercoolen Sonnenbrille verdeckend, in das Mikrofon eines Reporters spricht....es geht um das Erdbeben in L´Aquila und es handelt sich bei dem Mann wohl um einen Bauunternehmer....also einen, welchen man mit guten Recht als einen bezeichnen kann, der auf "Kosten der Anderen" reich geworden ist....und es kommt schon zu der letzten Frage des Reporters, welcher den Mann fragt, ob dieser angesichts der vielen Toten/den Folgen des Erdbebens Probleme mit seinem Gewissen hätte und der Mann blickt mit seiner Sonnenbrille in die Kamera und antwortet....nein, überhaupt nicht....eine dreiste, unverschämte Chuzpe, wie man eine solche in dieser Ausprägung, beinahe schon jahrelang suchen muss, um eine zumindest ähnlich degenerierte Aussage zu finden....unverfroren, kalt, abgeklärt....eine aalglatte Überheblichkeit, die für mich, der die Aussage mitverfolgte, eigentlich nur bedeutete....kommt nur, wer kritisiert, bekommt es mit uns zu tun....wir haben das Geld, also die Macht....die armen Menschen....welche armen Menschen?

Im nächsten Augenblick endete das Interview und das Bild wechselte zu einem Reporter, welcher vor einigen Zelten live zu dem Fernsehpublikum sprach....es war Nacht und schlechtes Wetter....und dieser Reporter verzog einen Bruchteil von einer Sekunde sein Gesicht und ein, zwei Sekunden später begann er zu sprechen, holte ihn die Routine des abgebrühten Reporters zurück zur Normalität und berichtete dieser dann über einen anderen Aspekt des Erdbebens....und doch konnte man in diesem Bruchteil einer Sekunde nach Ende des Berichts (welches am Tage bei schönem Wetter aufgenommen wurde) erkennen, als der Reporter sein Gesicht verzog, was der Reporter selbst von dieser Aussage hielt....es war eine Stellungsnahme, welche genau dass hervorstrich, was Menschen wie diesen Bauunternehmer, auszeichnet....
....es war wirklich "capitalism at its best"....

Ich schaltete den Fernseher drei, vier Sekunden später aus.

mercoledì, aprile 22, 2009

....hat mir ein entfernter Bekannter erzählt....

Etwa eine Woche nach dem tragischem Erdbeben in L´Aquila entdeckten einige Radioreporter in einem Viertel, in welchem beinahe jedes Haus eingestürzt war, ein einziges Haus, welches den Erdstößen widerstanden hatte und ohne sichtbare äußere Schäden zwischen all den eingestürzten und zerstören Häusern stand....die Radioreporter machten sich anschließend auf die Suche nach dem Besitzer jenes Hauses und fanden ihn schließlich, da auch dieser sein Haus, da das gesamte Gebiet vom Zivilschutz gesperrt wurde, verlassen musste und fragten diesen, wie es sein könnte, dass alle Häuser in dieser Siedlung eingestürzt seien, mit der Ausnahme seines Hauses....wie ist so etwas überhaupt möglich....der Hausbesitzer antwortete, dass er sich bei der Errichtung seines Hauses nur an die geltenden, gesetzlich vorgeschriebenen Bauvorschriften gehalten habe und ansonsten nichts....

lunedì, aprile 20, 2009

....ein abenteuerlicher Gedanke (II)....
(I....Posting: 13.12.2008)

Das neoliberale Wirtschaftsmodell und die wirtschaftliche Globalisierung haben die Welt in den vergangenen 30 Jahren grundlegend verändert; Spielregeln, welche vorher für alle galten, wurden außer Kraft gesetzt bzw. haben an Bedeutung verloren; neue, riesige Vermögenswerte sind entstanden und so wurde aus einer unipolaren Welt eine multipolare Welt; in welcher das feudalistische Gehabe der Reichen, Mächtigen und Schönen durchgehend absurde Ausmaße angenommen hatte und tut.

Zumindest die Versprechungen, welche sich wie immer samt und sonders als Lügen herausgestellt haben; blieben die Gleichen; Wohlstand für alle, gerechte Umverteilung (wohl von den Linken zu den Linken); ein gerechtes Gesellschaftsmodell und die Bekämpfung der Armut, der Korruption und der Gleichgültigkeit....wobei dem letzteren anzumerken ist, dass es zumindest einige versucht hatten und tun und dann gescheitert sind bzw. scheitern werden.....vor allem dann wohl an den Armen selbst....dem Menschen an sich....

Viele Wörter, keine Taten und gänzlich im Gegensatz zu diesen leeren Parolen wurde der Druck, welcher von der Gesellschaft, der Politik und der Wirtschaft auf den Einzelnen (zumal dieser nicht zu den Reichen gehört/e) ausgeübt wird, erhöht....unter den begeisterten Jubelrufen der debilen Masse!

Dem neoliberalen Wirtschaftsmodell, deren Vertreter mit der politischen Klasse ja Katz und Maus spielen (wobei die Vertreter der politischen Klasse anscheinend recht gerne die Rolle der Maus übernehmen), ist es in den zurückliegenden 20 Jahren gelungen, aus breit aufgestellten Industriezweigen; aus einem durch seine Vielfalt sich auszeichnenden wirtschaftlichen Kosmos, eine effiziente, auf den kurzfristigen Profit ausgerichtete, kalte Wüste zu erschaffen.

In einem immer gnadenloser werdenden Wettbewerb überlebten nur jene Unternehmen, welche in ihrem vierteljährlichen Geschäftsbericht tiefschwarze Gewinnzahlen vorweisen konnten; welche den Shareholders (nicht Menschen, denn Banken und mehr als suspekte Finanzunternehmen) einen Geldregen schenkten; somit wurde alles dem kurzfristigen maximalisierten erwirtschaften Gewinn geopfert; als erstes jede Form von irgendeiner, nicht auf BlaBlaBla zu reduzierenden, unternehmerischen Ethik bzw. sozialem Verantwortungsgefühl.....

....der Rest wurde auf Kredit gekauft....

Von 100 Autobauern blieben 20 übrig; von 200 Maschinenherstellern blieben 40 übrig; von 300 Schuhfabriken eine (jene in China) und auch die Piranhas (die Banken) selbst, frassen sich gegenseitig auf; immer verbunden mit einem massiven Stellenabbau (die Entlassenen, die dann alle fit für die moderne Dienstleistungsgesellschaft gemacht wurden und werden; also zu devoten Dienern der Reichen, Mächtigen und Schönen); eine Marktbereinigung; einer Multiplizierung des Faktor Geld; welches als einziger Wert anscheinend im menschlichen Denken und Handeln übrig bleibt; welches über allem Menschlichen anzusiedeln ist und dazu natürlich die Presse, welche über all dies wahre Jubelshymnen verfasst hatte.

Dafür bekam das Volk dann 10 neue Fernsehkanäle mit einem dämlicheren Infantilisierungsprogramm im einen zum noch dämlicheren Infantilisierungsprogramm im nächsten Kanal.....dazu noch 10 neue Badeshampoos in der Supermarktkette, welche ihre Angestellten 3,4 Euro pro Tag bezahlt und dass alles nur damit das Volk auch restlos glücklich bei all diesen doch eher schwindelerregenden Entwicklungen bleibt.
....die debile Masse jubelt....

All jene Unternehmen, welche in diesem beinahe grotesk anmutendem sogenannten Wettbewerb nicht mithalten konnten, wurden von Konkurrenzunternehmen aufgekauft bzw. übernommen bzw. einverleibt bzw. geschluckt und andere schwächelnde Unternehmen wiederum fusionierten mit der Konkurrenz und durch die dabei dicker und dicker werdenden Portafoglio`s der Investmentbanker konnte der arme, zurückgebliebene Rest der Menschheit (also mindestens 80%) den Gürtel enger schnallen.

So wurde aus einem vielfältigen, die Welt durchaus sehr bereicherndem wirtschaftlichen Kosmos ein monolithischer Block; in welchem allein der Gedanke des Profit noch zählt und das Gerede von sozialer Verantwortung bei den Wirtschaftsführern nur noch leises Gelächter bzw. Spott auslöste.

Der Finanzkapitalismus mit seinen Milliardenakrobaten hatten das Heft der Handlung in die Hand genommen und diktierten dem Rest der Welt wo es lang geht....in eine kalte Moderne....

Widerstand dagegen war und ist zwecklos; auch deshalb da die debile Masse sich aufgrund ihrer Bequemlichkeit, Dummheit und Ignoranz, aufgrund des ihnen dargebotenen Materialismus und des gewissenlosen Konsums beinahe vollzählig auf die Seite der Unterdrücker und Ausbeuter gereiht hat....das Unwissen schützt nunmal am Besten vor Komplizenschaft....

Ziel dieser Fusionen, feindlichen Übernahmen, Aufkäufe, Verkäufe, marktbereinigender Aktionen, Bankrotte, war primär die Gewinn- und Umsatzsteigerung; der Profit und der diese begleitenden milliardenschweren Bonusauschüttungen für die Managerklasse (denn am meisten profitierten die Manager der Konzerne und die Investmentbanker, welche die Deals eingefädelt hatten von dieser Fusionierungswelle des vergangenen Jahrzehnts) und sekundär um Synergien zu schaffen, herzustellen und was auch immer; Synergien; dieses Zauberwort des Großkapitals, um das jeweilige Unternehmen fit für die unternehmerischen Herausforderungen des 21 Jht. zu machen....Kapitalerhöhungen, Aquisition und Akkumulation und sich rechtzeitig auf den beiden großen Wachstumsmärkten China und Indien breit und noch profitabler zu machen.

Herausgekommen sind dabei unter anderem auch durchaus als kriminell zu bezeichnende kriminelle Kartelle, welche in aller vorstellbaren Legalität operieren können; so verfügen Privatbanken über mehr Macht als Staaten (ohne dass das die Staaten überhaupt bemerken, den diese sind nämlich unterwandert)....haben einen privaten Staatsbetrieb aufgezogen, beziehungsweise haben die staatlichen Geheimdienste, welcher diesen zuarbeitet; Kontakte in alle relevanten und irrelevanten Kreise, dazu noch all diese privaten Dienstleister, welche vom Tod über Nutten, bis hin zu Kampagnen alles in ihrem Angebot feilbieten.....es entstanden somit kriminelle Kartelle, deren Grenzen nur dort enden, wo das noch mächtigere, noch kriminellere Kartell beginnt....
Diese kriminellen Kartelle machen zwar nur einen Teil der Wirtschaft aus, sind aber nichtdestotrotz eine stete Bedrohung für jede Demokratie.

Nun ist nach einer 20 Jahre andauernden Marktbereinigung der Punkt erreicht wordne, wo der Markt sich selbst bereinigt hat....nämlich von sich Selbst....es kam zu einer Finanzkrise, deren erster Ausläufer eine Weltwirtschaftskrise auslöste....vorausgegangen waren dieser etwa die Spekulation um den Erdölpreis, welche so wirkten, als wolle die Weltwirtschaft nunmehr absichtlich Harakiri begehen....doch zurück zur Weltwirtschaftskrise....plötzlich wächst der "freie" Markt nicht mehr; denn schrumpft; Entlassungswellen rollen über die Bevölkerung und verschütten als allererstes die Mittelklasse; noch härter wird der Wettbewerb und die Börsen tanzen Tango; auf und ab und auf und ab und sehr, sehr wenig hat sich seit Beginn der Krise an den Geschäftsgebaren; am alltgäglichen Wirtschaftsleben geändert.....außer vielleicht, dass die HedgeFonds, welche selbst in der Krise noch Milliardengewinne lukrieren, noch verschwiegener und diskreter zu Werke gehen....

Die Beteuerungen der politischen Klasse, deren Hilfspakete und chirurgischen Eingriffe in das Weltwirtschaftssystem kann man mit einem Wort umschreiben....Hilflosigkeit....

Die große Erkenntnis aus der wirtschaftlichen Globalisierung hingegen, ist nicht dass der Markt "frei" ist oder dass die Menschenrechte kein Geld, also irrelevant sind; denn eine, Teilen der politischen wie wirtschaftlichen Elite seit sehr lange bekannte Erkenntnis; dass die Rohstoffe nicht nur weniger, schwerer verfügbar; denn zur Neige gehen und zwar innerhalb der nächsten 3-4 Generationen....der Treibstoff der Welt namens Erdöl geht und auch wenn man noch 100 neue, riesige Förderfelder finden sollte, zur Neige....einem Erdöl, welches nach wie vor die Basis, die unverzichtbare Grundlage der industriellen Volkswirtschaften darstellt.

Es hat nun ein Wettrennen eingesetzt, welche Volkswirtschaften sich diese verbliebenen Rohstoffe, also ihre Energieversorgung mit Gas und Öl so lange wie möglich sichern können....das Konsumentenherz im Wunderland des Materialismus schlägt schon einige Takte schwächer....

Man kann diesen Wettlauf um die verbliebenen Rohstoffreserven auch die Cheney-Doktrin nennen, denn rücksichtsloser, offensichtlicher und mit Einbeziehung aller zur Verfügung stehenden Mittel, als die USA geht kaum ein Land in diesem Wettrennen vor (auch wenn Russland, China, Japan, Deutschland und Indien aufholen und mittlerweile nicht viel anders vorgehen); dieses Vorgehen dient ja zweifelsohne dem Wohl des Volkes, des eigenen Volkes....was der Rest der Menschheit treibt....ob dort das Licht ausgeht...who cares?....denn ohne eine "langfristige" Absicherung der Energieversorgung, ist das Leben im Überfluß, dem Luxus und der Verschwendung, also dem einzigen was in dieser materialistisch orientierten; auf Konsum aufgebauten Welt zu zählen scheint, vorbei....aber selbst diese, die Reichen, also die einzigen, welche auf dieser Welt zu zählen scheinen, beginnen ihr Leben auf Kosten der Anderen, dem Rest sehr, sehr langsam zu reduzieren; beginnen zu sparen....ein unübersehbares Anzeichen, dass es bald ernst wird....nicht für die Reichen, aber für den Rest dann um so mehr.

Aber zurück zu der Finanz- bzw. Wirtschaftskrise und dem was ich eigentlich schreiben wollte....in dieser Krise wurden nun auch jene Branchen hart getroffen, welche keine unmittelbare Notwendigkeit darstellen; denn wie ich erkennen musste; ist nur das Spotten, das Ficken und das Fressen für die Menschen zum Überleben unmittelbar notwendig....es handelt sich bei diesen Branchen um die Kunst; das Zeitungswesen und dem Buchhandel; wobei man bei den beiden zuletzt genannten anmerken muss, dass diese sich schon seit längerer Zeit in einer Krise befinden.

Zum einen die Kunst, welche sich ja mittlerweile zu einem Spielzeug der Reichen und Mächtigen zum Teil reduziert hat; deren Aufgabe heutzutage ja darin zu bestehen scheint; zu unterhalten, abzulenken; das Wohlgefallen der Reichen zu erregen; anschmiegsam und unpolitisch der jeweiligen Elite Honig um den Mund zu schmieren....
Da nun die Reichen auch zu sparen begonnen haben; fällt all diesen Künstlern nun ihr Daseinsgrund davon.

Zum anderen das Zeitungswesen....es wird ja immer weniger Zeitung gelesen und wenn dann Zeitungen wie die Krone, wie die Bild, wie die Novella 2000; somit werden die Anzeigenkunden; die Werbeinserate weniger und diese billiger....

Ich nehme nun eine Branche, nämlich den Buchhandel, heran, um zu zeigen, wie das neoliberale Wirtschaftsmodell funktioniert und wie dieses in der Krise noch gestärkt wird....um damit zu zeigen (und dass ist mein abenteuerlicher Gedanke), dass die wirtschaftliche Krise nicht nur, aber doch zu einem kleinen Teil, nur Mittel zum Zweck ist.

Der Buchhandel ist, auch wenn es die debile Masse kaum glauben wird, ein Business, welches Umsatzzahlen, Absatzzahlen; Profite und Verluste produziert; eine Branche, ein Business, welches in einer tiefen Krise feststeckt....und wie immer sind der oder die oder das Schuldige am Schnellsten gefunden....in diesem Fall das Internet, die Buchpreisbindung; eine oberflächige, inhaltsleere Alltagskultur; die Online-Buchhändler usw. usf.....

Der deutsche Buchhandel z.B. setzte im Geschäftsjahr 2007 10 Milliarden Euro um; Peanuts würde der eine Banker wohl dazu sagen und der andere Banker ihm unter dem Jubel der debilen Masse beipflichten; dass man solch eine Branche sofort liquidieren müsste; es ist das Geschäftsergebnis einer Branche, welche inmitten einer radikalen Neupositionierung auf dem Markt steht.

Seit längerem kann man in Deutschland die Entwicklung beobachten, dass die einzelnen Buchhändler (Geschäfte, welche seit einer Ewigkeit in ihrer kleinen Nische dahinwirtschaften) weniger werden; dass das Geschäft mit dem Buch unrentabel wurde; dass in einer Alltagskultur der Videospiele, der Konsolen, des Computers, einer an Dummheit kaum zu überbietenden Alltagskultur; eines der größten Kulturgüter der Menschheit, nämlich das Buch, erst seinen Platz noch finden muss.

Das Lesen von Büchern war ja schon immer ein verdächtiger Zeitvertreib; nichtdestotrotz gab und gibt es sehr viele Menschen, welche in ihrer Freizeit ein gutes Buch lesen möchten und sich nicht nur mit Ficken, Spotten und Fressen zu beschäftigen scheinen.
Diese Liebhaber der Bücher wurden von ihren Mitmenschen, also der Mehrheit, schon immer schief angeblickt, vorverurteilt, in eine Ecke gestellt; gerade so, als ob diese von einer sehr seltenen Krankheit namens Wissensdurst befallen worden seien und nun nur durch Verachtung durch die debile Masse, geheilt werden könnten.

Der einzelne Buchhändler gehört also einer aussterbenden Art an; die einzelnen Buchläden werden weniger und deren Platz nehmen nun Buchhandelsketten wie Thalia, DBH und Libro ein; Handelsketten, welche über eine Unzahl von Standorten in bester Lage und das nötige Kapital im Hintergrund besitzen.

Bei diesen Handelsketten steht nun nicht die Liebe zum Buch im Zentrum ihrer Tätigkeit, denn die Liebe zum Profit (die bei den allermeisten Menschen wohl einzig vorhandene Form von Liebe); es geht also nicht mehr darum den Menschen gute Literatur nahezubringen, denn darum mit den Menschen ein gutes Geschäft zu machen; also gute Geschäftsbilanzen dem Managment der Handelsketten vorzuweisen....

Mann kann nun seit längerer Zeit beobachten, wie der deutsche Buchhandel; also diese Handelsketten in enger Zusammenarbeit mit bestimmten Verlagen und der deutschen Presse (welche anscheinend eine bestimmte Affinität zu bestimmten Verlagen zu haben scheint) bestimmte Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt zu deren Erfolg pushen (danach war natürlich alles anders, alles ganz überraschend und unerwartet....bullshit)....mit Erfolg....wenn Dj Ötzi mit seinem "Ein Stern der deinen Namen trägt" (1 Million mal verkauft) die Position Nr. 1 in den Musikcharts belegt; ist es doch nur logisch, dass die Position Nr. 1 in den Büchercharts eine Charlotte Roche mit ihrem "Buch" "Feuchtgebiete" belegt....einem "Buch", welches sich bisher 1,3 Millionen mal im deutschsprachigen Raum verkauft hat....und so wie man DJ Ötzi`s Krächzen schwerlich als Musik bezeichnen kann; so kann man auch Roche`s Feuchtgebiete schwerlich als Literatur bezeichnen....es handelt sich also bei Roche`s "Feuchtgebiete" um kein Buch, denn um ein Marketingprodukt....einem Marketingprodukt, welches seinen Erfolg nicht seinem Inhalt (wenn man denn von einem Inhalt überhaupt sprechen kann), denn einer raffiniert inszenierten Werbekampagne zwischen Verlag, Presse und den Buchhandelsketten verdankt....es geht also nicht um Literatur, nicht einmal im entfernsten; denn um Verkaufszahlen....Sex and the City im Buchformat....und eine lange Reihe von Nachahmungstätern/innen bzw. auf ähnlichem Niveau produzierenden "Buchproduktherstellern" sind schon dabei die Bestsellerlisten mit ihren "BuchProdukten" zu blockieren oder blockieren diese bereits....Kuttner, Sveland, Bushido, Kehlmann, Precht....alles leichtverdauliche Kost; welche mit Literatur dann eher weniger zu tun hat....oberflächiges, zeitgeistiges, substanzloses, unpolitisches, inhaltsleeres Einerlei, welches mit all diesen Erfolgsingridenzien natürlich reißenden Absatz findet....das Niveau der Fernsehsendungen wie DSDS; das Niveau der "Musik" eines DJ Ötzi wurde somit auch auf den Büchermarkt ausgedehnt um somit das Intelligenzniveau aller auf....ja auf welches Niveau denn hinunterzudrücken....

Es werden also von diesen Buchhandelsketten bestimmte Produkte, welche zweifelsohne den Massengeschmack bzw. den Zeitgeist, treffen, massiv beworben und dann auch massiv verkauft....der Buchhandel verkommt somit zu einem effizienten, gewinnorientierten, kalten Business, welches seine Aufgabe nicht darin sieht, gute Literatur zu verkaufen, denn Buchprodukte zu verkaufen....und somit ist dies für alle....den "BuchProduktHerstellern", den Verlagen, der Presse und nicht zuletzt den Buchhandelsketten ein einträgliches Geschäft....

Daran wäre ja grundsätzlich nichts einzuwenden, wenn es nicht so wäre, dass aufgrund dieser riesigen Verkaufserfolge von so nahmhaften "Autoren" wie Roche und Kuttner, die eigentliche Literatur untergehen würde....dass man zehn Regale mit Büchern von Roche, Kuttner und Bushido vorfindet und im versteckten Eck dann, z.B. die gesamte gegenwärtige US-Literatur mit Updike, Roth, Mailer, Bellow, Wallace, McCarthy usw. usf., welche vielleicht dann doch etwas mehr und interessanteres zum Leben beitragen können, vielleicht etwas tiefgründiger sind, als die Erkenntnis, mit wem die Romanheldin am Wochende gevögelt hat und mit wem nicht....

Und somit möchte ich auf das neoliberale Wirtschaftsmodell zurückkommen und wie dieses, in diesem Falle dem Buchhandel, auf das alltägliche Leben der Menschen einwirkt....zuerst sterben aufgrund der Effizienz, des kalten Profitdenkens die liebenswerten, gut geführten, reich ausgestatten, kleinen Buchläden und werden von den Buchhandelsketten ersetzt und dann als zweiter Schritt werden in diesen großen Buchhandelsketten genau jene Produkte verkauft, die gekauft werden sollen....niveauloses Einerlei....

Es verkommt also der Buchhandel zu einem kalten Business, in dem nicht die Liebe zum Buch, denn die Liebe zum Profit im Vordergrund steht und man kann dieses Beispiel des Buchhandels auf viele andere Branchen und Sparten ausdehnen....

Und mir ist schon klar, dass die Komplexität dieses Verschwinden (aus der Alltagskultur) der einzelnen Buchhandlungen etwas komplexer ist, als dieses auf das neoliberale Wirtschaftsmodell zu reduzieren, aber trotzdem gilt es festzuhalten, dass gerade dieses um sich greifende neoliberale Wirtschaftsmodell einen Teil der Schuld daran trägt, dass diese kleinen Buchhandlungen, dass die kleinen Handwerksbetriebe, dass dieses und jenes Geschäft, welche die Kunden im Laufe der Zeit lieb gewonnen haben; dass jener Betrieb und jener Betrieb schließen muss, da alles von der Globalisierung und dem neoliberalen Wirtschaftsmodell überrollt wird, welche rein auf Profit, Gewinnmaximierung und Expansionswahn ausgerichtet sind....


....der Mittel zum Zweck....

Da man in der Krise erkennen konnte, dass alles was nicht der unmittelbaren Notwendigkeit unterliegt gekürzt, entlassen und geschlossen wurde; also der Rotstift zuallererst bei den Zeitungen angesetzt wurde (z.B. konnte sich die New York Times nur knapp vor dem Bankrott retten oder die Geschichte mit der Berliner Zeitung); nicht der Bild, der Krone oder Novella 2000; denn bei Qualitätszeitungen, welche nicht nur über die neuen Plastikbrüste des neuen Teenie-Stars berichten....und dann bei den Künstlern, der Künstlerförderungen, usw. usf.....und schließlich die Krise mit voller Härte den Buchhandel, welcher wie bereits gesagt, schon vorher in der Krise sich befand (ähnlich wie das Zeitungsbusiness), könnte (und ich nehme diese jetzt einmal vor) man die Schlußfolgerung ziehen, dass die Krise zum Teil auch als Mittel zum Zweck dient, die Meinungen zu vereinheitlichen; das breite Spektrum der Medien, der Kunst und des Buches einzugrenzen; um in Krisenzeiten den Menschen zuallerst die intellektuelle Schärfe zu nehmen; das Recht, sich eine umfassende, von der "Regierungseite", dem Mainstream abweichende Meinung zu bilden....denn Fox-News hat keine Bilanzprobleme....eine unabhängige überregionale Zeitung wie die New York Times, welche eine ausgewogene Berichtserstattung zumindest versucht zu machen, hingegen schon....

Wird also in dieser Krise an der Pluralität der Demokratie herumgeschraubt und die Nieten um die Gedanken enger gezogen....wird nicht zuallerst dort gespart, wo Kritik und alternative Meinungen entstehen....wird nicht den Journalisten schon seit Jahren ihr Handwerk immer mehr verkompliziert, eingegrenzt und diese dann auch noch gegängelt....und dient die Krise also nicht letzten Endes auch dazu, dass sich die Medienoligarchie durchsetzt....also nur genehmes, schönes, erheiterndes und positives berichtet wird....genau dass also, was die debile Masse wünscht....

Es ist dies eine Interpretaionsmöglichkeit, welche vielerlei Bestätigungspunkte in der Realität findet, nichtdestotrotz gibt es noch viele freie Medien, welche frei und unabhängig berichten....aber zurück zum Buchhandel....

Ist diese Tendenz des neoliberalen Wirtschaftsmodell, also den Buchhandel auf große Buchhandelsketten zu konzentrieren, nicht auch ein Versuch, eine bestimmte "Literatur" unter das Volk zu bringen....eine gelenkte "Literatur".....eine "Literatur", welche den Neoliberalismus nicht kritisiert, denn feiert, für all diese Freiheiten, welche er den reichen Menschen schenkt und den Armen....welche Armen.....im Neoliberalismus gibt es keine Armen; so wie es im Krieg keine Toten mehr gibt....zumindest keine Berichterstattung darüber....

....und so wird die Welt immer glatter, schöner, oberflächiger und niemand hat ein Problem damit, nur jene, die ein Problem damit haben, die sind ein Problem und mit Sicherheit verrückt und krank....1984....

(zum Thema passt auch das Posting vom 20.08.2008....über dem Literaturbetrieb....)

sabato, aprile 18, 2009

....splitter im elektronischen Bewußtsein (IV, V, VI....)....



Zuerst liebt man alle und alle lieben einen. Und das ist gut so. Dann lieben einen alle außer der einen, die man selber liebt, und das ist immer so.
Wladimir Wladimirowitsch Majakowski

Bis 40 spiegelt dein Gesicht dein Leben – ab 40 trägst du dein Leben im Gesicht.
Marlene Dietrich

Armes Mexiko, so weit von Gott und so nah an den Vereinigten Staaten.
Porfirio Diaz

Der Tod ist weit weg, solange es sich nicht um deinen eigenen handelt.
Martin Heidegger

Krise?! Meine Krise beginnt morgens um acht und endet abends um neun, und das seit 20 Jahren jeden Tag!
Carlo Lieto; ein Napolitaner (Die Kunst der Krise; Der Spiegel)

Es sind keine guten Neuigkeiten für die Welt, wenn die letzte Oase der Freiheit in eine Wüste verwandelt wird.
Roger Köppel; ein neoliberaler Schweizer

Künstler sind oft unsympathische Menschen und vor allem Egomanen, «Gott oder Schwein, je nach Augenblick», jedenfalls meist keine liebes- oder bindungsfähige Zeitgenossen, wie Arthur Schnitzler meint.

Ein Blatt Papier ist nur ungefähr 0,1 Millimeter dick. Aber man kann trotzdem darüber stolpern – das muss Alfons Mensdorff-Pouilly gerade schmerzlich erfahren.

1946, 1947 entdeckte ich einen Bericht über eine kleine Stadt in Pennsylvania. Dort gab es ein Aluminiumwerk. Und eines Tages war es derart neblig durch eine Inversionsatmosphäre, dass die Abgase aus dem Aluminiumwerk auf den Ort gedrückt wurden. Am nächsten Morgen wachten 56 Leute nicht mehr auf.

Die Frage ist, in welche Art Gefängnis Madoff nach der Urteilsverkündung am 16. Juni kommen wird. Es gibt drei Sicherheitsstufen: gering, mittel und hoch. Anwälte erwarten, dass er in der geringen oder mittleren Stufe landet. Wirklich gefährliche Verbrecher landen im Hochsicherheitstrakt. «In der geringeren Stufe wird man geschlagen, in der mittleren gibts Stichwunden», sagte Allen Ellis, Anwalt und Autor eines Buchs über Gefängnisse, dem «Wallstreet Journal».

„Flüchten bringt sowieso nichts“, sagt Jarosch. „Herr Meinl müsste sich einer Gesichtsoperation unterziehen, damit wir ihn nicht finden. Das wird er wohl nicht tun.“


In Ihrem Film Smoke wird die Geschichte eines Mannes erzählt, der in einer belagerten Stadt sitzt und nur noch Tabak, aber keine Blättchen mehr hat, um sich Zigaretten zu drehen. Da ist nur noch ein Manuskript, an dem er zehn Jahre gearbeitet hat.

Auster: Eine wahre Geschichte: Der russische Literaturkritiker Michail Bachtin rauchte während der Belagerung Leningrads sein Buch. Das hätte ich auch getan.


....und schon wieder ein Artikel von meiner Lieblingsintellektuellen Marcia Pally (Posting: 18.12.2008)....diesmal nicht im "Der Spiegel", denn in der Frankfurter Rundschau....der Titel....Krise! Klaut Kühe!....no comment....
http://www.fr-online.de/top_news/?em_cnt=1701577&

....Harrisburg....
In westdeutschen Städten demonstrierten Atomkraftgegner unter Parolen voller Sarkasmus: "Alle 100 000 Jahre ein Unfall - wie schnell doch die Zeit vergeht!". Die Demonstranten erhielten mächtigen Zulauf, eine neue Partei wurde gegründet, eine Volkspartei wechselte ins Lager der Atomkraftgegner. 1986, in Tschernobyl, waren schon wieder hunderttausend Jahre vergangen und diesmal half kein Schutzengel.

....dear austria....
....CIN....
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/307662/index.do


Sie saßen in London nicht mit im Boot. Ihre auffälligsten Vertreter besteigen irgendwo an der libyschen Küste verrostete Seelenverkäufer. Diejenigen, die in Europa ankommen, werden gezählt, die Zahl jener, die in den Fluten ertrinken, wird allenfalls geschätzt.


Bereits im Februar 1939 hatte Franco das "Gesetz über die politischen Verantwortlichkeiten" verkündet, dass rückwirkend jeden bestrafte, der seit Ausrufung der Republik den - wie es hieß - "sozialen Frieden" gestört hatte. Darunter fielen Gewerkschafter ebenso wie progressive Lehrer, Parteimitglieder ebenso wie Schriftsteller. Nach Kriegsende wurden Hunderttausende verhaftet und zwischen 25.000 und 30.000 Menschen hingerichtet, sagt Joan Villarroyo


Dreieinhalb Jahre später, am 16. September 2008, mussten Notenbankchef Bernanke und der damalige Finanzminister Henry Paulson AIG in einer dramatischen Aktion vor dem Zusammenbruch retten. Faktisch hatte das Unternehmen Amerika in Geiselhaft genommen. Über 100 000 Kleinunternehmen, Städte, Pensionsfonds und Großkonzerne sind bei AIG versichert, mehr als 30 Millionen AIG-Policen gibt es in über 130 Ländern der Erde. Allein 23,6 Milliarden Dollar zahlte der Staat, um CDS-Verträge mit anderen Finanzinstituten abzulösen, darunter, nach einem Bericht des Wall Street Journal, Goldman Sachs, Societé Générale und die Deutsche Bank. Notenbank und Finanzministerium belohnten auf diese Weise den Leichtsinn aller Beteiligten noch; sie glaubten aber, dass sie keine Alternative hatten: Ein Bankrott hätte zum Zusammenbruch des Weltfinanzsystem geführt. AIG war - und ist bis heute - das gefährlichste Unternehmen der Welt.

martedì, aprile 14, 2009

....da es eh egal ist....

....Ostern 2008 (Posting: 12.08.2008)....

....Ostern 2007....

Dienstag; 03.04.2007

Dienstag war ein schlechter Tag.
Am späten Nachmittag spaziere ich über den Elterleinsplatz; als etwa 50 Meter vor mir ein Mann ein grindiges Beisl in einer Nebenstraße des Eltlerleinsplatz am Handy telefonierend, verlässt.
Der Mann, Schnurrbart, ein Schnitzel zuviel, die üblichen abgefuckten Klamotten eines Polizisten, welchem sein äußeres Erscheinungsbild herzlich wenig bekümmert, ein Wiener; verrät sich mit seinem ersten Blick in meine Richtung.
Ich wechsle, um jedlichen wie auch immer gearteten Konflikt im vorhinein aus dem Weg zu gehen, auf den Gehsteig auf der anderen Straßenseite, spaziere dahin und als ich in die Nähe des Polizisten außer Dienst/in Zivil gelange, provoziert mich dieser auf altbekannte und schon hunderte Male erlebte Weise nonverbal.
Ich gehe noch etwa 20 Meter und bleibe dann stehen.
Ich drehe mich zu dem Polizisten, der von meinem Eintreffen über sein Handy, aufgrund der elektronischen Ortung meines Handy im Vorhinein informiert war, hin.
Ich beobachte diesen etwa einen Minute lang bevor ich diesem einige Beleidigungen zuschreie.
Ich gehe unruhig auf und ab und werde mit jeder Sekunde wütender.
Nein, diesmal nicht, nein, nicht wie bei all den anderen Anlässen, wo ich fast auschließlich grundlos provoziert, beleidigt bzw. verspottet wurde.
Nein, diesmal nicht; dieses eine Mal lasse ich es mit den staatlichen Kriminellen ankommen; aber wäre es, so überlege ich doch auch dahin, nicht besser, wie all die anderen Male, einfach weiterzugehen.
Nein!
Ich trete einen Papierkorb um und gehe überlegend auf und ab.
Der Mann vor dem grindigen Beisl wird von einem anderen Mann, auch Polizist, auch am Handy telefonierend, aus dem Lokal tretend, abgelöst.
Die Situation, nicht nur diese, die Gesamtsituation hat seit Jahren nunmehr jedliches menschliche Maß verloren; die Situation, wenn denn dieses Wort zur Beschreibung meiner Lebensumstände noch benutzen kann, ist beschissen; aber was habe ich noch zu verlieren....eine ganze Menge, aber hier und jetzt, ist doch angesichts all dieser Erreignisse, der Respekt- und vor allem Intelligenzlosigkeit meiner Umwelt, all dieser Geschehnisse der vergangenen Jahre alles noch sinnloser und noch wertloser.
Zwei, drei Minuten sind nun vergangen und ich habe mich nicht beruhigt; gänzlich im Gegenteil; denn warum muss ausgerechnet ich andauernd provoziert, bedroht, beleidigt und verspottet und wie der letzte Dreck behandelt werden....warum drücken mir die Menschen; angefangen bei denen die ich liebe, nur Dreck hinein....warum ich und nicht irgendein anderer....
Zwei Organisierte, muskolös, breite Schultern, schwarze Lederjacken, welche seit einiger Zeit an meinem Schatten kleben (wobei ich mich ja frage, wie sie dort, bei dem Gedränge, überhaupt noch Platz finden), positionieren sich etwa 30 Meter von mir entfernt und beobachten, wie sollte es anders sein, am Handy telefonierend, wie sich die Situation eskaliert.
Ich gestikuliere und bin nur eine Wenigkeit davon entfernt meine mir verbliebenen Nerven wegzuwerfen, aber etwas hält mich davon ab....auch wenn sehr viele sehr hart daran gearbeitet haben; die italienische Polizei/Staat; die österreichische Polizei/Staat; der italienische Pöbel; die Kapitalisten Österreichs; die eine Frau, das italienische Militär; so habe ich doch nicht, entgegen deren Drängen und Erwartungen, mein Leben nicht einfach weggeworfen; denn ist es mir kämpfend gelungen, mein Leben von all diesen Goliaths nicht zerstören zu lassen; mein Leben davor bewahrt, wie ein Stück Müll wegzuwerfen; auch wenn die oben Aufgezählten dies ja andauernd in allen möglichen Arten und Weisen versucht hatten, zu erreichen.
Und jetzt, wegen einer Bagatelle, einer von hunderten, mein Leben wegzuwerfen; also genau dass zu tun, was all diese so "guten" Menschen von mir erwarteten....von Freund bis Feind....nein, aber doch ist irgendwann ein Punkt erreicht, wo man von all dieser Boshaftigkeit, Hinterhältigkeit, dieser Niedertracht, welcher man so als Mensch ausgesetzt ist von all diesen vom Kapitalismus degenerierten Menschen; diesen "guten" Menschen, einfach genug hat!
Wenn man reagiert, dann hat man das Kainsmal; dann ist man der "Böse", unter all diesen "Gutmenschen"....dazu fällt mir nur noch der Spruch von Arthur Schopenhauer ein...."Die meisten Menschen verlieren nur deshalb nicht ihren Verstand, weil sie gar keinen haben".....
Ich gestikuliere beleidigend und gehe unschlüssig über mein weiteres Vorgehen auf und ab; die Organisierten haben Verstärkung bekommen und stehen nun zu dritt, zu viert herum und telefonieren mit ihren Handys; sind sich unschlüssig über ihre Vorgangsweise; denn meine Gesamtsituation ist dermaßen jenseits von Güte und Leben; von auch nur einen Lichtblick unendlich viele Universen entfernt; dermaßen von der Boshaftigkeit und der unbeschreibbaren Dummheit der Menschen beeinträchtigt; dass wohl mittlerweile auch die Anderen, die Organisierten und die Polizei eigentlich auch nicht mehr so recht wissen, wie dass mit mir so weitergehen soll.
Polizei in Zivil.
5-7 Minuten sind seit der nonverbalen Provokation vergangen.
Die Organisierten telefonieren mit ihren Handys; der/die Polizist/en telefonieren mit ihren Handys und so nehme auch ich mein Handy zur Hand, schmettere dieses mit voller Kraft auf den Gehsteig, springe auf dieses bis sich dieses in drei, vier Teile aufgelöst hat, suche mir die SIM-Karte aus dem Elektro-Schrott heraus und werfe diese, die SIM-Karte durch einen danebenliegenden Gullydeckel und gehe ab.
Seitenstraße, Seitenstraße und weg bin ich.
Obwohl ich nun elektronisch nicht mehr geeortet werden kann, wissen "alle" sofort wo ich bin und wohin ich mich bewege und wie dass so war, erscheinen gleich eine Menge seltsamer Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung auf; welche natürlich Bescheid wissen; aber wiederrum weniger am unmittelbar zuvor Vorgefallenem interessiert sind, denn z.B. vor allem daran, was ich zur Zeit schreibe....
Ich beruhige mich langsam.
Später schäme ich mich dafür ausgerastet zu sein und wie ich mich schäme; nicht wegem dem Gesichtsverlust, dem Handy, dem Vorgefallenem; denn nur und auschließlich wegem dem Kontrollverlust; dass ich die mir verbliebenen wenigen Nerven verloren hatte und auf die Provokation, welche ja im Vergleich zu den Provokationen des ungebildeten italienischen Pöbels ein Garnichts war und ist, reagiert zu haben....vielleicht ist der Druck, welcher auf mir seit einigen Tagen lastet, vielleicht ist das unmenschliche Ausmaß dieses Druck einfach wirklich zu groß....


Mittwoch, 04.04.2007

Mein Verhalten am gestrigen Tag gegenüber den staatlichen Kriminellen beschäftigt und stört mich; ich habe die Situation nicht verschuldet; dann aber breitgetreten; es bedrückt mich und wird mich, was so gut wie nie der Fall ist über Monate hinaus beschäftigen, auch wenn in dieser Zwischenzeit sehr viel gravierendere Situationen entstehen werden, z.B. mit dem italienischem Pöbel
Da ich in der schönen Stadtwohnung weder leben, noch schlafen, noch essen, noch irgendetwas anderes, mit der Ausnahme des sterben vielleicht, tun kann, bin ich wie immer den gesamten Tag in der Stadt unterwegs.
Wenn man also so wie ich auf der Straße ist, so bekommt man ebendort sehr viel von dem was die Straße ausmacht, mit; was die Menschen wissen, was die Menschen denken, was die Menschen planen und tun....die Straße wie ein Bild, welches jeden Tag seine Meinung, seine Ansichten, seine Überlebensstrategien verändert und der Realität anpasst und kaum glaubt man davon einen Eindruck gewonnen zu haben, ist wieder alles anders....
Die Straße gehört, so wie die Welt den Reichen gehört, den Proletariern und so lasse ich mich jeden Tag von den proletarischen Massen Wiens durch die Gassen, Straßen, Kreuzungen, Straßenbahnstationen, Gehsteigen und Zebrastreifen schieben und bekomme sehr viel mit, von dem was die Menschen denken und tun.
Wenn man auf die Straße hört, dann hat man damit schon das Informations/Informatennetz, welches man sich vorstellen kann.
Eines der Hauptthema der Straße bin ich; nicht weil ich es gewollt hatte; denn dass war dann wohl die Schuld des Schicksals und zur jener Zeit beschäftigte die Straße die eine Frau; Kommentare wie "weil er die Hure nicht gefickt hat, fickt er uns jetzt alle"....oder...."wegen einer Verrückten hasst er uns jetzt alle"....usw.....usf.....flogen um meine Ohren und landeten im Hudson River....nein; landeten irgendwo auf diesen riesigen Müllplatz in meinem Gehirn, wo all das Überflüssige, Unnotwendige und Unkonkrete wohl landen wird.....diese Kommentare von frühmorgens bis spätabends; machten jeden Meter durch die Stadt zu einem Spießrutenlauf; aber auch daran hatte ich mich, wie an so vieles schon gewöhnt....
Die Sprache der Straße ist hart; Ausdrücke wie Mann und Frau kommen darin nicht vor und ich gebe den Kommentaren der Straße nicht allzuviel Wichtigkeit und Bedeutung; aber unbewußt beeinflussen sie einen dann schon in einem sehr großen Ausmaß.....
Also, in jenen Tagen spricht ein Teil der Straße über jene eine Frau und da ich sehr wenig bis überhaupt nichts über sie geschrieben, geschweige denn gesprochen hatte; sind wohl einige Details; von dem was da so alles geschehen war; von polizeilicher bzw. offizieller bzw. von inoffizieller Seite auf die normalerweise gut informierte Straße durchgesickert.
Das liebe, liebe, liebe Mädel (Copyright: Italien) ist wie die italienische Polizei, die österreichische Polizei dem Glauben erlegen, dass sie sich, da ja irgendwie sich alle solchermaßen verhalten; sich bei mir alles erlauben können, ohne auch nur die geringste Konsequenz befürchten zu müssen....einem hinkenden Hund tretet man am liebsten hinein....oder?....alles kann man sich bei einem so wie mir erlauben, hinsichtlich Spott, Drohungen, Beleidigungen und Boshaftigkeit, wobei ich bei letzterem anmerken muss, dass mich diese, die Boshaftigkeit der Menschen, doch immer wieder auf erschreckenste Art und Weise überrascht hatte und tut....bei so einem wie mir, da kann man sich alles erlaubne; dass es nicht so war und ist; habe jene die über die Kapazität zum Verstehen verfügen, mit der Zeit schon verstanden; aber bei vielen glänzt jedlicher Funken Reflexion, jedliche Form von menschlicher Intelligenz mit Abwesenheit.


Donnerstag, 05.04.2007

Ich hatte in Österreich sehr, sehr viele Feinde; nicht nur in den Staatsapparaten, nicht nur in der Bevölkerung, denn es waren vor allem jene, welche sich eine arische, homogene, österreichische, brave, wie Schafe in das Verderben rennende Masse wünschen; also vor allem die Masse selbst; und Menschen wie ich, sind den Obengenannten nicht nur ein Dorn im Auge, denn haben in ihrem neoliberalen Österreich nichts zu suchen.
Die Aussagen dieser Einzelpersonen diesbezüglich ließen in den zurückliegenden Monaten nichts an Deutlichkeit vermissen und in hinterhältigster und gemeinster Weise operierten diese Menschen, sich in der Gewissheit wiegend, dass ihr Handeln und Tun auf einen breiten Konsens in den österreichischen Macht- und Staatsapparaten (wenn sie zufälligerweise nicht selbst aus diesem stammten) traff; denn was hat einer in Österreich zu suchen, der nicht arbeitet; was hat einer in Österreich zu suchen, der nicht studiert; was hat einer in Österreich zu suchen, der sich nicht in die homogene, arische Masse einordnet und brav und folgsam zu den Mächtigen und Reichen aufblickt; was hat so einer in Österreich verloren?
Ja, was hat denn so einer in einer neoliberalen Welt zu suchen?
So ein wertloser, überflüssiger, nutzloser Taugenichts?
Vor so einem sollen sich doch alle abwenden und ihn ächten....in solch einer neoliberalen Welt ohne Menschlichkeit....ohne Mitmenschen....

Das einzige was für diese Menschen zählt ist das Geld; es ist ihre Religion und wer keines hat, der hat in Österreich auch nichts verloren....was sind schon 30.000 Euro....was sind schon 300.000 Euro....es sind Menschen, welchen jedlichen Kontakt zur Realität der allermeisten Menschen, welche jedliche Menschlichkeit verloren haben....diese Einzelpersonen, mächtig, reich und einflußreich sorgen dafür, dass sich das neoliberale Rollenmodell in allen Belangen durchsetzt....und die Schlampen und die Hurensöhne jubeln ihnen dabei zu....denn genau in deren Welt können sie ihre Niedertracht und Gemeinheit so richtig schön bei ihren Mitmenschen ausspielen

Mit dem was ich im Zeitraum Jänner/Februar 2007 geschrieben hatte, hatte ich den neoliberalen österreichischen Unmenschen gezeigt, dass nicht nur das Geld zählt; dass nicht nur zählt, einen einzigen Gedanken, ein einziges Gefühl für alle durchzusetzen; denn dass einer von ganz unten, mehr als all diese vom Staat so subventionierten, so geförderten Künstler, erreichen kann und erreicht hat.
Österreich fördert seine Künstler; stellt ihnen Wohnungen in London, Tokyo und New York gratis zur Verfügung; spendiert ihnen monatelange Auslandsaufenthalte, fördert und fördert und was kommt dabei heraus.....Bullshit kommt heraus....oder hat irgendjemand von einen dieser durchgefütterten, reich-subventionierten, von jeder Frau angehimmelten; in Boehme-Träume dahinlebenden "Künstlern" noch einmal was gehört....nein....also....während ich andauernd darum kämpfen musste, überhaupt genug zum essen zu haben, während 30 Menschen mir dabei zuschauten und mit jedem Tag schockierter waren, über all diese Niedertracht, diese Gemeinheit, diese Unmenschlichkeit....die österreichische.....

Mit dem was ich Mitte/Ende März 2007 geschrieben hatte, hatte ich die finsteren Pläne dieser sehr vielen Österreicher, die nach wie vor in einer nazionalsozialistischen Tradition stehen, einem neoliberalen Modell folgend; durchkreuzt; nicht im Schlampen- und Luxusrausch; denn allein mit dem gefährlichsten Feind aller Menschenunterdrücker und Ausbeuter....der menschlichen Intelligenz....

Und wie gut hat nur dass mit dem Ignorieren, Ausgrenzen, in die kranke und verrückte Ecke zu stellen bei diesen sehr vielen Österreichern funktioniert hat, Provinzler; wie gut, dass nur funktioniert hat...ignoriert, mit Mißachtung bestraft, sehr viele darauf hoffend, dass ich sobald als möglich sterben werde, alle mit ihren wunderschönen weiblichen Geschöpfen und dem Rest der Welt der sie anhimmelt, ach wie gut hat dass nur funktioniert mit dem Ignorieren....so gut, dass am Ende die gesamte restliche Welt in die Geschichte mitverwickelt war und zwar auf meiner Seite und nicht auf der neoliberalen österreichischen Seite....

Ich muss nun seit 5 Tagen aus der schönen Stadtwohnung ausgezogen sein, für welche ich seit 10 Monaten keine Miete mehr bezahlt hatte....genau jener Mietzins, denn man für solch eine Wohnung bezahlen sollte und auch wenn die Schlampen weinen werden; die Hurensöhne aufschreien werden....der Vermieter gehört hinter schwedischen Gardinen!


Freitag; 06.04.2007

High Noon

Ich muss, ich muss nach Italien zurück....die Entscheidung in Österreich zu bleiben oder nach Italien zu fahren, ist wie sich zwischen dem Tod durch Ertrinken oder dem Tod durch Erfrieren zu entscheiden.

Ich bin sehr unentschlossen, aber die österreichische Niedertracht, dieses unfassbar boshafte Verhalten einem auf der Klippe stehend, noch den letzten Klaps zu geben, damit man in die Hölle hinunterfällt, macht eine Heimreise wahrscheinlicher....auch wenn dort der italienische Pöbel auf mich wartet.

Ich beende im Laufe des Tages das Fragment "Himmel und Hölle" (Posting: 06.04.2007)....ich habe nun in 10 Tagen 2 Fragmente geschrieben...."Hunger" (Posting: 29.03.2007) und "Himmel und Hölle"....zusätzlich noch das Fragment "Szlengel" (Posting: 26.03.2007) online gestellt; zusätzlich noch Dutzende von Aphorismen; einige sehr schöne Gedichte im Laufe des März geschrieben.....angesichts der desperaten Lebensumstände ein sehr hohes Arbeitspensum....es sind Fragmente, Gedichte und Aphorismen, welche auf breite Zustimmung treffen; auf Begeisterung; auf Bewunderung und Respekt.....nicht von diesen neoliberalen Österreichern oder den Provinzlern....von der Welt....und damit sind sowohl die Österreicher, als auch die Provinzler in der ersten Runde beim ersten Schlag ko gegangen....
....und wissen es wohl bis zum heutigen Tag nicht....

Das Schreiben kostet Kraft; Kraft die im täglichen Überlebenskampf gegen all diese von Luxus und Reichtum verwöhnten Unmenschen die einem umgeben, dringend benötigt wird....
Ich suche Entspannung im Rausch.

Ich befinde mich im Besitz von 100 Euro und telefoniere mit einem Bekannten, ob dieser mir morgen evt. noch 50 Euro für das Bahnticket leihen könnte....ich muss, ich muss nach Italien zu meiner Familie....
Der Bekannte sagt zu und ich gehe aus.
Ich beginne bei einer Bekannten; einer Kneipe mit normalerweise einem Gast....mich....die Kellnerin ist eine österreichische Türkin und in eben dieser Kneipe hatte ich einen Großteil des Herbst 2006 verbracht....die Kneipe trägt den bezeichnenden Namen "Second Home"; da das erste zuhause ja keines ist und so bin ich mehr oder weniger sehr oft dort anzutreffen....die Kellnerin heißt Aylin....ein wunderschöner Name wie ich finde....so wie ich die türkischen Frauennamen sehr schön finde....schöne Namen für schöne Frauen....Günes (Sonne), Aylin (Mond) Esra (Stern)....usw. usf.....ich trinke meine ersten paar Bier und ziehe dann weiter....ende im St. Art (Heilige Kunst)....bin mittelschwer bis schwer betrunken....habe im Rausch wie meistens allen und allem verziehen und trinke weiter....eine Frau versucht mit mir zu flirten....zwecklos....ich bin schon zu betrunken....ich unterhalte mich länger mit einem Fremden....über die Welt, Gott und die Frauen....das übliche Suffgeschwätz....einer, möchte mich mit einer anderen verkuppeln, aber diese winkt, als sie meinen alkoholischen Zustand erkennt, sofort ab; so wie meistens....ich bin ganz glückselig, auch stolz darauf, auf dass was ich da in 10 Tagen zusammengeschrieben habe....es ist wohl sehr spät in der Nacht als ich das Lokal verlasse, mein Zustand ist hoffnungslos; nur im Rausch scheint die Welt erträglich zu sein....all diese Symbole....Sonne, Mond und ein Stern und dann die heilige Kunst....betrunken gehe ich nachhause, dass kein zuhause ist, aber etwas fällt mir dann doch noch auf.....ich gehe aus dem Lokal und die gesamte Straße entlang stehen Streifenwagen der Wiener Polizei....ich zähle diese nicht, aber es sind eine ganze Menge....5-8 Streifenwagen....sozusagen das letzte Geleit vor dem Gang nach Canossa....nein, der Heimfahrt....ich trete den Heimgang an und erreiche etwas später das zuhause, dass kein zuhause ist....


Samstag, 07.04.2007

2008 habe ich einmal mit einer Bekannten gesprochen, welche 5-6 Jahre ihres Leben in Wien verbracht hatte und diese war ebendort immerzu mit ihrem Fahrrad unterwegs gewesen....ich erzählte ihr von einem Haus bzw. einer Ruine im 16. Wiener Gemeindebezirk und fragete diese, ob sie dieses Haus denn kennen würde....nach einigen Überlegungen fragte sie mich ob ich dieses in jener Gasse meinte und ich bejahte....und zu meiner Überraschung antwortete die Bekannte, dass sie das Haus sehr wohl kenne, immer wenn sie an dem Haus mit dem Fahrrad vorbeigefahren war, hatte sie einmal extra in ihre Pedale getreten, um daran so schnell wie möglich vorbeizukommen....aufgefallen war ihr auch, dass bei dem Haus, nicht wie bei den Häusern in der Umgebung die billigsten Ramsch-Plastikfenster waren, denn noch die alten, aus wohl der Steinzeit stammenden, kaputten, alten, morschen Fenster vorzufinden waren....sie hatte doch tatsächlich das Haus bemerkt und es erschien ihr wie die größte Bruchbude Wiens....

In eben diesem Haus, im letzten Stock, in der letzten Wohnung erwachte ich am Morgen des Ostersamstag in meinem toten Raum....toter Raum deshalb, da etwa die Hälfte des Gemäuer des Raumes vom Schimmel und anderen Bakterienstämmen zerfressen waren; frische, kalte Morgenluft strömte durch das kaputte "Fenster" und noch toter der Raum dadurch, dass die elektrischen Leitungen im Raum tot waren....es floß aus den zwei Steckdosen kein Strom....es gab in dem Raum also nur etwas Lebendes....mich....und auch bei mir, war ich mir an jenem Morgen nicht so sicher....seltsamerweise hatte ich, etwas benebelt vom Abend zuvor, die fixe Idee in meinem Kopf, dass es 09 Uhr morgens sei und ich nun, um 11 Uhr den Zug zur Heimreise betreten würde....es war ein sehr angenehmes Gefühl zu wissen, dass es 09 Uhr war....immerzu 09 Uhr und Geld hatte ich auch noch zur Genüge....ich genoß dieses Gefühl und es hielt eine ganze Weile lang an....bis ich aufstehe und feststelle, dass es schon halb elf Uhr vormittags ist und ich mich noch im Besitz von 10 Euro befinde....also verschiebe ich die Heimreise auf den frühen Abend, ziehe mich schnell an und verlasse....ja, was verlasse ich den....gute Frage....ich verlasse die "schöne" Stadtwohnung und gehe, kaum habe ich das Haus verlassen, auf der gegenüberliegenden Straßenseite in eine Albaner-Kneipe, welche ich in letzter Zeit, auch ziemlich oft aufsuche.....wie meistens, ist niemand außer der Kellnerin anwesend....ich setze mich, bestelle einen Kaffee und die Kellnerin setzt sich zu mir an den Tisch....eine sympatische, junge Frau, eine Slowakin und führe mit dieser meinen Morgenplausch....sie wohnt mit 3 anderen jungen Slowakinnen in einer EinZimmerWohnung ganz in der Nähe, verfügt dort über kein fließendes Wasser und auch, soweit ich dass mitbekommen habe, über keine sanitären Anlagen.....wenn sich die jungen Frauen waschen, nehmen sie einen Topf, holen sich irgendwo ein Wasser, erhitzen dieses über den Herd und waschen sich damit.....wie aus einem Werbeprospekt von "Wiener Wohnen"....aber jetzt ist ja der ehemalige Wohnbaustadtrat Bundeskanzler geworden....dann wird mit Sicherheit alles besser....ein alles, dass ein nichts bedeutet....ich fragte die etwa 24-26 Jahre alte Kellnerin, ob es angesichts ihrer Arbeits- und Wohnverhältnisse nicht besser sei, in Bratislava eine Arbeit, eine Wohnung zu suchen.....nein, auf keinen Fall, lautet die Antwort....dort sei es hinsichtlich Arbeit und Wohnung noch schlimmer.....der gesamte Osten ein einziges Elendshaus....es lebe der Neoliberalismus!.....

Ich sagte dann, dass das Vermieten einer solchen Wohnung wie der meinigen, mit einer Mordanklage belohnt werden sollte....aber dann müsste man ja tausende von diesem Wiener Kapitalistendreck, diesem unfassbar dreckigen Wiener Abschaum; diesem Abfallprodukt der Menschheit namens Österreich; man müsste Tausende von so Wohl- und Hochgeborenen Wienern, sofort einsperren....Gerechtigkeit....doch nicht in Österreich....

Nach der Schimpftirade ziehe ich weiter....ich kaufe mir eine Packung Zigaretten und besitze noch 4 Euro....da der Bekannte im 1. Wiener Gemeindebezirk arbeitet, breche ich nach dorthin auf und erreiche sehr bald den 1. Bezirk....da ich weiß, dass der Bekannte bis um 17 Uhr arbeitet, gehe ich es gemütlich an und setze mich mit den verbliebenen 4 Euros in ein Kaffeehaus.

Dem Kaffehaus Korb....ich bestelle einen Kleinen Braunen, nehme mir zwei Zeitungen und setze mich an einem Tisch vor dem Kaffehaus....der Kellner ist ausgesprochen freundlich....bei den Preisen verwundert mich das nicht....gegenüber befindet sich eine Trendy-Wiener Bar, wo sich die Noblen, Guten und Schönen Wiens zum Morgenfrühstück einfinden....nobel, nobel, nobel....das Kaffehaus Korb ist ja ein Anlaufpunkt für die Intellektuellen, die Künstler, die Berühmten der Stadt....ich bin das erste und letzte Mal dort (vor allem aus ökonomischen Gründen)....Berühmte, Intellektuelle und Künstler kann ich keine in meiner Umgebung erkennen....ich lese die Zeitungen, trinke den Kleinen Braunen schlückenweise und rauche eine halbe Packung Zigaretten dazu....ich passe ungefähr so gut in dieses Kaffeehaus, wie ein Kamel in die Antarktis, nichtsdestotrotz fühle ich mich nicht unwohl, denn fast schon aufgehoben....das Publikum des Kaffehaus ist schon etwas in die Jahre gekommen....fehlt nur noch, dass einer wie der Daniel Kehlmann hier auftauchen würde....dass würde mir wirklich den gesamten Tag versauen....ich sitze dort und lese, als dann doch ein sogenannter österreichischer Prominenter in einiger Distanz vorbeieilt....nicht dass ich darauf achten würde, aber man bekommt es dann halt doch mit....es ist der KHG....oder die KHG (Posting: 21.01.2009)....er erscheint in Eile zu sein und telefoniert an seinem Handy und spricht....und spricht....wobei ich mir dabei nicht mehr so 100% sicher bin, da ich noch nicht gänzlich aufgewacht und nüchtern war....er spricht über mich am Handy (eigentlich bin ich mir dann schon sicher, dass er über mich am Handy spricht)....und im Gegensatz zu noch so einem sogenannten österreichischen Prominenten, einem gewissen Herrn Meinl (Posting: 21.01.2009) scheint der oder die KHG doch über eine bestimmtes Minimum an sprachlichen Ausdrucksformen und Manieren zu verfügen....was mich zur Schlußfolgerung bringt, dass man auf einer öffentlichen Schule in Kärnten die besseren Manieren, Verhaltensformen, sprachlichen Ausdrucksformen erlernt, als es in einer Schweizer bzw. Britischen Privat-Elite-Nobel-Schule der Fall zu sein scheint, wo man wohl nur den Standesdünkel zu wahren erlernt und dazu wohl das Minimum, also das Alphabet, das Einmaleins (wobei ich bei letzterem beim Herrn Meinl wohl so meine Zweifel habe) erlernt....

Der oder die KHG scheint besorgt zu sein, angesichts meiner Situation, die ja jenseits von jedlichem Jenseits anzusiedeln ist; mir, der die Wahl zwischen Cholera und der Pest verbleibt; der sich nicht entscheiden kann, ob er bei den Nazis bleibt oder zu den Faschisten geht....schwierige Entscheidung....auch hat er wohl Erfahrungen im Umgang mit etwas rebellischen Frauen, die mit dem geliehenen Porsche eine Straßenbahnstation ummähen und wohl verfügt er in der ÖVP....bzw der ÖsterreichischenVolksPolizei über gute Quellen....was der sich wohl über mich denkt....

Egal....die Zeit drängt....ich bezahle und bin pleite....irgendwie ein schönes Gefühl am Ostersamstag zur Mittagszeit über kein Geld mehr zu verfügen und von all diesen schönen, reichen, satten, fetten, trägen, apathischen, noblen Wienern im 1. Wiener Gemeindebezirk umgeben zu sein....ich spaziere zum Arbeitsplatz des Bekannten um die Ecke, betrete den Arbeitsplatz und frage nach dem Bekannten....er ist nicht mehr hier....man hat ihn, da sehr wenig zu tun gewesen sei, bereits um 11 Uhr nach hause geschickt....sehr gut denke ich mir....ich verlasse den Arbeitsplatz, kratze aus allen Taschen die verbliebenen Münzen zusammen und rufe den Bekannten von einer Telefonzelle aus an....sobald dieser mit seinem Handy das Gespräch entgegennimmt, weiß ich, dass ich die 50 Euro für das Bahnticket abschreiben kann....das erste Geräusch, welches von ihm zu mir durchdringt ist das monotonische Geräusch, welches nur ein Zug erzeugt....ja, er habe schon früher freibekommen, sei sofort zum Bahnhof und in den Zug gestiegen und heimgefahren.....ja, ja, ja....ich frage gar nicht nach den 50 Euro, denn es wäre ja zwecklos, grüße ihn und beende das Gespräch....

Ich spaziere anschließend durch den 1. Bezirk und mache mir eigentlich keine Sorgen....der Tag scheint wirklich sehr schön zu werden....am späten Nachmittag telefoniere ich dann mit einem weiteren Bekannten, besuche diesen in seiner Wohnung und dieser leiht mir 100 Euro....somit sind zumindest die Geldsorgen passe....der Rest des Tages wie gewöhnlich....


Sonntag, 08.04.2007

I

in memorian elfriede gerstl (1932-09.04.2009)

es wird licht – es wird ostern

im graubraun dieses winters
denke ich ganz fest
an wärmende morgensonne
die roten holländischen tulpen
die ich kaufen werde
bunte kinderkleider
auf zögerlich spriessenden wiesen
vielleicht sagt jemand
ES WERDE MÄRZ
und vielleicht kommt er aus gewohnheit
von alleine
ich glaube fest daran
dass es auch april wird
auch wenn ich nicht mehr da bin
auch wenn wir nicht mehr da sind
und das soll nun wieder ein trost sein
manchmal – wenn ich es gerade so will

II.

Ich könnte jetzt weiterhin die Österreicher und die Italiener, die Exekutive kritsieren, auch beleidigen, angreifen, all diese Geschichten über den Spott und die Niedertracht erzählen, aber ich verzichte darauf; so wie ich mir hiermit vornehme im kommenden halben Jahr weder die österreichische, als auch die italienische Exekutive/Bevölkerung anzugreifen, zu kritisieren bzw. zu beleidigen (ich nehme mir mal ein halbes Jahr vor, da ich mir denke, dass ich es länger nicht durchhalte, aber mal schauen)....mich also in Zukunft nicht auf all diese negativen Erlebnisse, Erfahrungen, Beobachtungen konzentriere, denn mir die schwierigste aller Aufgaben stelle....nämlich etwas positives zu schreiben und all das negative einmal beiseite zu schieben.....denn ich möchte über meinem größten Feind sprechen....nicht die italienische Polizei, nicht die österreichische Polizei, nicht jene oder jene Frau, nicht die Provinzler (auch wenn die letzteren hart darum zu kämpfen scheinen), denn über meinen größten Feind....die Dummheit....

Denn letzten Endes reduziert sich das Verhalten sehr vieler Menschen gegenüber mir auf eben diese Dummheit; auf Unwissenheit und auf die Verhältnisse in der Gesellschaft, welche dem Reichen alles erlauben und dem Armen nichts....

Was soll man auch die Partei der Armen ergreifen, wenn diese einen für 5 cent verraten und verkaufen oder dass die Guten nicht die Guten und die Bösen nicht die Bösen sind, wenn ein Großteil der Menschen schon mit einem Film wie "The Dark Knight"; also dem Batman-Sequel intellektuell überfordert sind....dass schwarz nicht schwarz und grau nicht grau und weiß nicht weiß ist; dass das Gute Böses produziert und das Böse auch Gutes....dass die Armut der Motor der Kriminalität ist und die Abgase das Klima der gesamten Gesellschaft vergiften....dass alles ein wenig komplexer ist, als es die Bild-Zeitung darstellt....dass gerade diese Komplexität von den allerwenigsten verstanden bzw. akzeptiert wird; dass man sich auf Konsum reduziert; was an sich ja nichts schlechtes wäre....oder etwa die vor kurzem gelesene Bemerkung irgendeines Mannes, welcher von sich gab, dass sich in 2000 Jahren zwischen den Menschen gar nichts verändert hat, dass alles gleich geblieben ist....das positive wie das negative....ein Mann welcher sagte, dass die Werbung, welcher man alltäglich andauernd ausgesetzt ist, dass eben diese Werbung den allermeisten Menschen etwas Kultur beibringt....dass also die Werbung für Produkte, für Konsumgüter, für Alltagsgegenstände die größte kulturelle Leistung in der Menschheitsgeschichte ist....da es diese geschafft hat, nicht nur alle zu erreichen, denn diesen allen, auch ein bestimmtes Kulturverständnis nahe gebracht hat....

Und wenn ich weiter oben geschrieben habe, dass ein Film wie "The Dark Knight" sehr viele Menschen bereits vor unüberbrückbare Verständnisprobleme bringt; da dieser vielleicht ihr Weltbild ins Wanken bringt, ein Weltbild in dem die Guten die Guten und die Bösen die Bösen sind; in welcher das Gute immer gewinnt....aber welches Gute denn....was ist denn dieses Gute, dass gewinnt....ist dieses Gute, denn nicht auch ein Produkt des Bösen....also dieser Stellungsnahme möchte ich beifügen, dass es dabei nicht einmal und dass finde ich dann schon eher wiedereinmal wirklich erschreckend, um eher ungebildete Menschengruppen handelt, denn mit dem Film (als allgemeines Beispiel heranziehend) sehr, sehr viele Akademiker Probleme haben....denn ich habe eine sehr große Anzahl von Akademikern (zugegebenermaßen mehrheitlich weiblich) kennengelernt, die einfach nur unfassbar dumm waren....fleißig, engagiert, lernend, aber nullkommanichts verstanden haben....nullkommanichts....

Wenn ich mal so überlege wie sich die Menschen in den vergangenen Jahren gegenüber mir geäußert hatten, z.B. in Österreich....da müsste man mich ja wegen meines Aussehens einsperren, wegen meines, sehr vielen, nicht genehmen Verhaltens; z.B: in Italien....da müsste man mich ja deshalb einsperren, da ich mich gegen den Spott, die Grausamkeit und die Boshaftigkeit gewehrt habe....dass wäre dann gerecht....einsperren, wegsperren, ausweisen, einweisen, ein Krimineller, ein Verbrecher, ein Taugenichts.....Gefängnis, Gefängnis, Gefängnis....oder gleich die Todesstrafe....all diese Äußerungen lassen sich auf ein Wort reduzieren....Dummheit....und zwar leider eine unheilbare Dummheit....

Und am besten finde ich daran, an all diesen Menschen, staatlich wie nichtsstaatlich, dass diese auch noch denken, dass sie die Guten sind; dass sie etwas richtiges machen; dass sie im Recht sind und kaum kommt einer vorbei, der ihren Kindern die Zukunft nimmt, der die Lebensbedingungen verschlechtert, dann wird dieser vergöttert, da die Menschen die Zusammenhänge nicht verstehen, denn nur dessen fette Brieftasche sehen, da die Werbung und einige neoliberale Zeitungen sagen, wie gut dieser ist....aber ich bin der Böse, weil ich arm bin, weil ich mich nicht wehren kann, weil man sich ja bei mir austoben kann und dann denken all diese Menschen, die Frauen, die Behörden, ja die denken ja auch noch, dass sie etwas Gutes tun....ja für wenn denn....für die 5 neoliberalen Geschäftsmänner....für die 5 korrupten Politiker....für die 5, die ein Milliardenvermögen geerbt haben....

Ich meine ja nur, ich wäre wahrscheinlich sogar im Gefängnis, nur weil es Teile der Bevölkerung so gewünscht hätten, weil ich diesen unsympatisch bin, weil ich mir nichts gefallen lasse, weil ich mich gegen all diesen überbordenden Amtsmißbrauch gewehrt hatte und tue, gegen all diesen Faschismus, der von den Reichen und Mächtigen nach unten wandert, gegen all diesen Faschismus zwischen den Menschen, welche ja die größten Dreckskerle anhimmeln und wehe es wagt einer diese zu kritisieren, gegen diese Kumpanei, diese Netzwerke der Niedertracht, in welchen sich z.B. hier in der Provinz der Abschaum gute Nacht sagt....

Ich wäre wohl wirklich dort, da um es mal auf absurd-tragische Weise auszudrücken 5000 Polizisten, 50000 Bürger und 500000 Frauen diesen Wunsch zu Weihnachen geäußert hatten, ja....läuft es denn so....ist mir unsympatisch, sollen sie ihn umbringen....ist zu kritisch....sperren wir ihn ein....und dass wäre ja wirklich so gekommen....ich bekomme gesagt, dass man mich einsperrt, dass man mich umbringt, dass man meinen Vater gleich mit umbringt und ich wehre mich dagegen mit dem friedlichsten, unagressivsten, gewaltlosesesten Mittel, dass man sich vorstellen kann und die Polizisten....nicht einer....tausende....die werden wütend auf mich....ja, wie geht es denen denn so emotionell, menschlich, ethisch, moralisch und überhaupt....immer auf das Opfer hineinzuprügeln....andauernd bedroht und verspottet zu werden....und dann werden diese Spötter, diese Bedroher, diese Beleidiger, welche große Teile der Bevölkerung gegen mich aufgehetzt haben und tun, auch noch wütend....und noch wütender....in die Irrenanstalt mit ihm....diesem pazzo....diesem frocio....und dann auch noch, um der Dummheit der Krone aufzusetzen, auch noch glauben die Guten zu sein und die debile Masse die dazu ja und amen sagt....
Gottseidank gibt es einige etwas intelligentere Menschen, welche auch verstanden haben, dass sich das Leben nicht auf fressen, ficken und spotten reduziert, dass das Leben komplexer ist, als den Nächsten zu beleidigen, seine Freundin zu vögeln und dann eine Pizza essen zu gehen....die verstanden haben, dass ich auf zähester und hartnäckigster Weise dagegen wehre, geschlachtet zu werden, zur weil die Mehrheit auf Seiten der Schlampen und Unterdrücker steht, da sie es ja anscheinend nicht verstehen....denn es ist alles nicht so einfach wie es sich darstellt, dass vielleicht sogar alles sehr viel anders ist, als man denkt und wenn man nicht so denkt, dass alles so einfach ist, so sofort zu durchblicken und zu verstehen, ja muss man dann nicht sofort von der Gesellschaft zerstört werden....

Ein weiteres Problem ist, dass diese Dummheit das große einigende Prinzip einer Gesellschaft ist....oder?

Wer....also bitte sagt mir einer wer....wer möchte denn die Zusammenhänge wissen, die Komplexität des Daseins, der politischen Implikationen; wer....

Das einzige was anscheinend zählt sind Vorurteile und Verdächtigungen; das Recht des Stärkeren, das Geld, die Macht und der Wissenstand der Menschen über die Zusammenhänge, über die Komplexität von Erreignissen, der Realität und der Wahrheit ist wiederrum erschreckend....

Also bitte sagt mir einer wer....wer ist daran interessiert zu wissen, warum etwas so ist wie es ist, warum etwas geschieht, wie die Geschichte aktuelle Geschehnisse beeinflußt....wer möchte denn dass wissen....1 bis 2% der Bevölkerung und der Rest nur seine Ruhe....einen Job, eine Frau, eine Familie, ein Haus....was ich dadurch nicht negativ besetzen möchte, aber einfach mal so hinausgefragt in die Welt....wen interessiert denn warum bestimmte Ereignisse geschehen....

Dazu fällt mir noch ein Satz eines Philosophen ein:
Die Geschichte der Menschheit hat gezeigt, dass die Menschen eine Katastrophe erst dann realisieren, wahrnehmen, ernst nehmen, wenn diese eintritt....also man kann warnen, man kann sagen in 3 Stunden tretet die Katastrophe ein, aber bis diese Katastrophe dann eintretet, also in diesem Fall in 3 Stunden; bis dahin werden die Menschen unbekümmert so weitermachen wie zuvor und wenn die Katastrophe dann eintretet, dann plötzlich das große Erschrecken, Panik und natürlich die größten Idioten von allen, die es immer schon gewusst haben, dass die Katastrophe kommt, aber bis zur letzten Sekunde sich ident wie die anderen verhalten haben...

Also ist wohl nicht nur mein größter Feind, denn auch der größte Feind der Menschheit die Dummheit....